Kulturelle und kulinarische Highlights Frankreichs erlebt- Schüler der Clara-Schumann-Gesamtschule Kreuztal besuchen ihre Partnerschule in Lille
Zum festen Bestandteil des Französischunterrichts an der Kreuztaler Gesamtschule gehört ein jährlicher Frankreichaustausch. So machte sich zu Beginn des neuen Halbjahres eine Gruppe Französisch-Schüler des neunten Jahrgangs der Clara-Schumann-Gesamtschule Kreuztal mit ihren Lehrern auf den Weg zu ihren Austauschpartnern am Collège Notre Dame de la Paix in Lille.
Nach einer ruhigen Bahnanreise waren die Schüler froh, ganz besonders herzlich von der Schule empfangen werden: In der ungezwungenen Atmosphäre des Schülercafes gab es zuerst einen süßen Imbiss. Danach lernten sich Deutsche und Franzosen kennen, bevor es in die Familien ging.
Am Beginn des zweiten Besuchstags stand der Unterricht im Mittelpunkt, wobei dieser ganz anders ablief, als die Kreuztaler Schüler dies von zu Hause gewohnt waren. Dem folgte ein ausführlicher Stadtrundgang, um den Schülern eine eigene Orientierung in der Heimatstadt ihrer Gastgeber zu ermöglichen. Hier bekam die Gruppe bei herrlichstem Sonnenschein einen Eindruck von den Sehenswürdigkeiten, die Lille zu bieten hat. Beim Bummel durch die Altstadt mit der Kathedrale, den alten Häusern und Plätzen sowie den vielen Geschäften erlebten die Schülerinnen und Schüler ein erstes Highlight. Das war insofern wichtig, da im Laufe der Woche auch noch eine Stadtrallye geplant war, bei der sich die Teilnehmer vieles noch einmal im Detail erarbeiten konnten.
In den folgenden Tagen hatten die Kreuztaler Schülerinnen und Schüler ausreichend Gelegenheit, ihre Partner zu begleiten und auf diese Weise Schule mal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten, z.B. im Unterricht oder in der Mensa.
Neben all diesen Erlebnissen wurde auch an den kulturellen Anspruch an ein Austauschprogramm zu gedacht. Bei einem geführten Besuch im Musée des Beaux Arts ließen die sich Gäste aus Kreuztal die Grundzüge verschiedener Kunstepochen, von der Kirchenkunst des Mittelalters, über Realismus und Impressionismus bis zur Vanitas von Goya erklären.
In den Bereich der Kultur fiel auch die Besichtigung des Hospice Comtesse, des ersten in Lille von der Comtesse Marie de Flandres in einem Kloster gegründeten Krankenhauses: Es beherbergt heute ein Museum sowie aktuell eine temporäre Ausstellung zum Marionettentheater in Frankreich. Diese Kunstform, die vielen gar nicht oder nur aus „Jim Knopf“ bekannt war, faszinierte viele junge Teilnehmer.
Bei keinem Frankreichbesuch darf die kulinarische Seite des Gastgeberlandes fehlen. Es gab zwar keine Schnecken, dafür aber die Besichtigung einer Nougatmanufaktur, in der die Schülerinnen und Schüler den gesamten Produktionsverlauf verfolgen und währenddessen die süße Masse und am Ende das fertige Produkt ausgiebig probieren durften.
Damit der Wunsch der Schülerinnen und Schülern nach gemeinsamen sportlichen Aktivitäten nicht zu kurz kam, stand ein gemeinsamer Bowlingnachmittag im Programm, wobei sich Franzosen und Deutsche zu einer guten Gemeinschaft entwickelten.
Nachdem der offizielle Teil der Woche bei herrlichem Wetter sehr schnell vorüber gegangen war, kümmerten sich die Gastfamilien Wochenende um ihre Gäste und zeigten ihnen die Küste oder Paris. Der Rückweg am Sonntag war einerseits vom Abschied von den neuen Freunden und einer langen Bahnreise gekennzeichnet, andererseits aber auch von der Freude auf zuhause und auf ein Wiedersehen mit den Gastgebern aus Lille im April in Kreuztal.