Köln/Kreuztal – „Wer glaubt, kann Berge versetzen – oder zumindest viele Treppenstufen erklimmen!“ So fasste ein Schüler des Grundkurses Religion der Jahrgangsstufe 13 der Clara-Schumann-Gesamtschule Kreuztal augenzwinkernd den erlebnisreichen Tag in Köln zusammen. Unter der Leitung ihres Religionslehrers Johannes Weisgerber machten sich die Schüler:innen auf eine Exkursion zum Thema „Heilige Räume“ – und legten dabei nicht nur geistige, sondern auch sportliche Höhenflüge hin.

Hoch hinaus: Der Kölner Dom als gotische Lichtkathedrale

Nach der Anreise mit der Bahn wartete bereits die erste Herausforderung: 27 Stufen hinauf zum Kölner Dom. Das imposante Bauwerk, eines der bekanntesten Wahrzeichen Deutschlands, beeindruckte die Gruppe bereits von außen. Im Inneren des Doms, der als „gotische Lichtkathedrale“ bekannt ist, führte eine spannende Tour durch die Geschichte und Architektur des Gotteshauses. Besonders der Einfluss des gotischen Baustils wurde deutlich – ein Thema, das den Schüler:innen bereits aus dem Unterricht bekannt war.

Doch damit nicht genug: Wer den Dom wirklich erleben wollte, musste hoch hinaus. Also ging es die 500 Stufen hinauf in die luftigen Höhen des Südturms. Atemberaubender Blick über Köln inklusive – und ein gutes Training für die Beinmuskulatur.

Zwischen Tradition und Moderne: Die DiTiB-Moschee in Ehrenfeld

Nach einer wohlverdienten Mittagspause machte sich der Kurs auf den Weg zur nächsten Station: der DiTiB-Moschee in Köln-Ehrenfeld. 38 Stufen später betraten die Schüler:innen ein ganz anderes, aber ebenso beeindruckendes Gotteshaus. Eine Führung gewährte Einblicke in die moderne Architektur der Moschee, die – ähnlich wie der Dom – mit Licht als zentrales Gestaltungselement arbeitet.

Die Teilnehmer:innen erfuhren, wie sich christliche und islamische Sakralbauten in ihrer Funktion ähneln, aber in ihrer Symbolik und Gestaltung unterscheiden. Besonders faszinierend: die kunstvollen Kalligrafien und arabischen Schriftzüge, die religiöse Verse und Weisheiten vermitteln. Auch die rituelle Gebetswaschung und das tägliche Gebet wurden anschaulich erklärt.

Ein weiteres Highlight war die Wechselausstellung zum Thema „Gebetsteppiche“, die die Vielfalt islamischer Kulturen sichtbar machte. Nach 37 Stufen hinab aus der Moschee und weiteren 41 Stufen hinauf zum Bahnhof trat der Kurs die Heimreise an – mit vielen neuen Erkenntnissen im Gepäck.

Fazit: Ein langer, aber lehrreicher Tag

Ob gotische Kathedrale oder moderne Moschee – die Exkursion machte deutlich, dass heilige Räume nicht nur Orte des Glaubens, sondern auch beeindruckende Zeugnisse von Kultur, Geschichte und Architektur sind. Viele Schüler:innen erkannten im Kölner Dom Elemente wieder, die sie im Unterricht behandelt hatten, und konnten in der Moschee Parallelen zur christlichen Sakralarchitektur entdecken.

„Das war ein langer, aber richtig spannender Tag. Wir haben viel gelernt und neue Perspektiven auf Religion und Architektur gewonnen“, lautete das Fazit eines Teilnehmers. Eine Exkursion, die in Erinnerung bleibt – und die zeigt, dass Lernen manchmal auch über viele, viele Treppenstufen führt.